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Morgens ab 9 Uhr gab es erst einmal eine Stunde lang eine theoretische Einführung und Auffrischung des Wissens der Feuerwehrleute. Dann wurde es ernst. 24 Atemschutzgeräteträger konnten unter realen Bedingungen üben, um fit für den Ernstfall zu sein. Bevor es in den Container ging, kontrollierten sich die Kameraden gegenseitig auf nicht abgedeckte Hautstellen. Im Innenangriff können diese schnell zu Verbrennungen oder Verbrühungen mit dem heißen Wasserdampf führen. 

Ein Innenangriff bei einem Brand in einem fremden Gebäude bei dichtem Rauch, womöglich noch in der Dunkelheit, ist für die Einsatzkräfte eine große körperliche und psychische Belastung. Zur eignen Sicherheit ist es wichtig, die Grenzen und Gefahren genau zu kennen und abzuschätzen. In der Praxis muss jeder Handgriff sitzen und das Zusammenspiel des Teams funktionieren. 

Bei mittleren Raumtemperaturen von 300 bis 400 Grad Celsius und bis zu 700 Grad Celsius unter der Decke lernen die Einsatzkräfte bei diversen Simulationen, mit den körperlichen und psychischen Belastungen, die im Einsatz vorherrschen können, umzugehen. Durch den minimalen Wasserverbrauch beim richtigen Umgang mit dem Strahlrohr kann auch ein Wasserschaden im Realeinsatz minimiert, wenn nicht sogar vermieden werden. Die Einsatzkräfte erleben die Belastung durch die Hitze so realitätsnah wie möglich. Auch die Grenzen der Schutzkleidung werden aufgezeigt, um ein zu nahes Vorgehen im Ernstfall zu vermeiden. 

Herausforderungen die Teilnehmer waren unter anderem: ein brennendes Fass muss gelöscht werden, ohne die brennende Flüssigkeit im Raum zu verteilen. Eine brennende Druckgasflasche muss gekühlt und verschlossen werden. Beim Öffnen der Motorhaube bei einem PKW, bei dem der Motor brennt, schlagen kurzzeitig Flammen gegen den Körper. Auch dies wurde simuliert, so lernen die Einsatzkräfte ihrer Schutzkleidung zu vertrauen. 

Abschließend wurde das Auge der Einsatzkräfte geschult. Bei einer unvollständigen Verbrennung bilden sich Pyrolysegase, diese sammeln sich unter der Decke. Für die Einsatzkräfte werden sogenannte Feuerzungen sichtbar, ein Anzeichen für die Gefahr einer Rauchgasdurchzündung. Hier gilt es im Realeinsatz, durch gezielte Sprühstöße aus einem Hohlstrahlrohr, die Rauchgase abzukühlen, um diesen sogenannten „Rollover“ zu verhindern.

Dass der Einsatz anstrengend ist, konnte jeder nach der Übung der Kameraden im Brandcontainer sehen. Wurde die Schutzkleidung, Atemmaske und Helm abgelegt, kamen hochrote Gesichter zum Vorschein. Ein Einsatz der alles abverlangt!